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Pressemitteilung, 18. August 2021

Gleich zwei HyLand-Regionen werden „Modellregion Grüner Wasserstoff“ in Baden-Württemberg

Die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis und der Landkreis Reutlingen wurden vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg für die Realisierung eines Demonstrationsprojekts „Modellregion Grüner Wasserstoff“ ausgewählt. Die gemeinsam mit den angrenzenden Landkreisen Heidenheim, Tübingen und dem Ostalbkreis erarbeitete Projektskizze Hy-FIVE wird vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des EFRE-Programms in den kommenden Jahren mit bis zu 33 Millionen Euro gefördert. Damit werden mit Reutlingen (HyStarter) und Ulm (HyExpert) gleich zwei Regionen der ersten HyLand-Phase gefördert.

Ohne den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger scheint das hochgesteckte Ziel der CO2-Neutralität nicht erreichbar. Aus diesem Grund ist ein Konsortium, bestehend aus Stadt Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Reutlingen, dem Förderaufruf des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg für die Realisierung eines Demonstrationsprojekts „Modellregion Grüner Wasserstoff“ mit der Projektskizze Hy-FIVE gefolgt. Nun wurde die gemeinsam mit den angrenzenden Landkreisen Heidenheim, Tübingen und dem Ostalbkreis erarbeitete Projektskizze vom Land im Rahmen des EFRE-Programms unter insgesamt neun Bewerbungen ausgewählt und in den kommenden Jahren mit bis zu 33 Millionen Euro gefördert werden. Der Antrag wird von einer großen Zahl an Organisationen und Unternehmen aus Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt.

Die beteiligten Gebietskörperschaften erwarten einen wirtschaftlichen Schub für die gesamte Region, die bereits jetzt über große Kompetenzen im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung und bei der praktischen Anwendung dieser Technologien verfügt. Gerade auf die praktische Herstellung und Anwendung von „grünem“, also umweltfreundlich hergestelltem, Wasserstoff wird besonders Wert gelegt.

Durch die „Modellregion Grüner Wasserstoff“ sollen in einem integrierten Ansatz die Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sichtbar gemacht und eine wachsende Nachfrage am Energieträger Wasserstoff ausgelöst werden. Gleichzeitig soll das Demonstrationsprojekt als Blaupause für andere Städte und Regionen in Baden-Württemberg dienen.

Das Projekt Hy-FIVE umfasst neben investiven Projektanteilen, wie beispielsweise Investitionen in die Infrastruktur der Modellregion, auch nicht-investive Projektteile. Zu letzteren gehören unter anderem Öffentlichkeitsarbeit und Maßnahmen zur gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Thema „grüner Wasserstoff“.

Die nun vorliegende Skizze des Konsortiums setzt auf insgesamt vier Leuchtturmprojekte in den verschiedenen Landkreisen. Ganz bewusst sei ein dezentraler Ansatz gewählt worden, durch den jeder der Partner seine jeweiligen Stärken einbringen kann:

  • Produktion grünen Wasserstoffs auf Basis von Wasserkraft und die Einbindung/Nutzung in bestehende Tank- und Verladeinfrastrukturen (Projekt der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH gemeinsam mit dem ZSW: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung BW in Ulm)
  • Einsatz von grünem Wasserstoff für Lkw-Brennstoffzellenantriebe in der Logistik, in kommunalen Fahrzeugen und im ÖPNV – Flottentest und Betankungsinfrastruktur (Projekt der Technischen Hochschule Ulm (THU) gemeinsam mit IVECO Magirus AG und verschiedenen Speditionen)
  • Aufbau eines Industrieparks in Schwäbisch Gmünd unter Einbindung einer 8,5 MW PEM-Wasserelektrolyse als Keimzelle einer lokalen Wasserstoffinfrastruktur mit zukünftig überregionaler Pipelineanbindung. (Projekt der Stadt Schwäbisch Gmünd in Kooperation mit dem Ostalbkreis)
  • Aufbau eines Systems zur lokalen und netzübergreifenden Erzeugung, Speicherung und zum Transport von Wasserstoff sowie eine möglichst effiziente Verwendung in Kommunen, Quartieren, Industrie und Haushalten. (Hochschulen Reutlingen, Rottenburg und Ulm in Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen, FairNetz GmbH Reutlingen, FairEnergie GmbH Reutlingen, Stadtwerke Rottenburg, Stadtwerke Mössingen, AVAT GmbH und andere Unternehmen).
  • Darüber hinaus ist der Aufbau einer Geschäftsstelle für die Region zur Koordination des Gesamtprojekts, für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Beratungsleistungen vorgesehen.

Die erarbeitete Projektskizze geht aktuell von einem Gesamtprojektvolumen von rund 57 Millionen Euro aus. Von Seiten des Landes wurde im Rahmen des laufenden EFRE-Programms Fördermittel im Umfang von rund 33 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Förderperiode erstreckt sich hier bis 2027, die Projektlaufzeit wird voraussichtlich in einzelnen Teilprojekten über diesen Zeitraum hinausgehen. Die Details dazu werden nun in den kommenden Monaten im Rahmen des Verfahrens für einen Vollantrag vom Konsortium in enger Abstimmung mit dem Ministerium erarbeitet.

 

Zwei HyLand-Teilnehmer unter den geförderten Regionen

Mit dem HyStarter Reutlingen und dem HyExpert Ulm sind gleich zwei Teilnehmer aus der ersten Phase des HyLand-Wettbewerbs unter den geförderten Regionen. Koordiniert durch die NOW GmbH fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit dem Projekt HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland bereits seit 2018 die Möglichkeit für Kommunen und Regionen, sich als Wasserstoffregion zu etablieren. Die Entwicklung von Akteurslandschaften, die Erstellung von regionalen Konzepten und die Umsetzung dieser Konzepte gehören zu den geförderten Kategorien des Programms. Mehr Informationen gibt es unter www.hy.land.

Kontakt
Michael Graß
Manager Presse und Publikationen / Kommunikation HyLand
+49 (0)30 311 61 16-216
michael.grass@now-gmbh.de

HyBayern – Grüne Wasserstoffmodellregion

Aufbau eines geschlossenen Kreislaufs aus grüner H2 Erzeugung, -verteilung und -nutzung
Landkreis Landshut, Ebersberg, München
Projektvolumen
42 Mio. Euro
Laufzeit
2020-2025
Durch die Nutzung des grünen Wasserstoffs als Kraftstoff für den Betrieb von 35 neuen Brennstoff­zellen- Bussen, 30 Pkw, Flurförder­zeugen und dem geplanten Wasserstoff-Technologie-Anwender­zentrum werden jährlich bis zu 4.500 Tonnen CO2 Tonnen CO2 eingespart.