×

Pressemitteilung, 06.09.2023

Verkehrswende mit gebündelten Kräften

Die Unternehmen EWE und JET H2 Energy wollen gemeinsam die Verkehrswende im Nordwesten Deutschlands vorantreiben. Geplant ist der Aufbau eines Wasserstofftankstellen-Netzes. Dazu haben EWE-Technikvorstand Dr. Urban Keussen und Olaf Borbor, CEO von JET H2 Energy, am Dienstagabend am Rande des Energiekongresses beyondgas in Oldenburg eine Vereinbarung, ein sogenanntes Memorandum of Understanding, unterzeichnet.
„Es besteht Konsens darüber, dass zur Klimawende auch eine Verkehrswende gehört. Umsetzen kann dieses Mammut-Projekt allerdings niemand allein. Dafür braucht es gebündelte Kräfte und politische Unterstützung. Mit JET H2 Energy haben wir jetzt einen Partner an unserer Seite, der sich auf den Wasserstoff-Tankstellenbau spezialisiert hat und den Aufbau in dieser Dekade massiv vorantreiben will“, sagt Dr. Urban Keussen.

Die Zusammenarbeit zwischen EWE und JET H2 Energy unterstützt den Klimaschutz im Nordwesten, der Heimatregion von EWE zwischen Ems, Weser und Elbe. „Mit der großen Retail Expertise von JET / Phillips 66, dem erfolgreichen Aufbau des Wasserstoff Ecosystems in der Schweiz durch H2 Energy und unserer Wachstumsstrategie in Deutschland, Dänemark und Österreich bringt das Joint Venture JET H2 Energy gute Voraussetzungen mit in die Partnerschaft. Mit EWE haben wir einen Know-how-Träger an der Seite, der umfangreiche Erfahrungen entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette von der Wasserstofferzeugung über Speicherung und Transport mitbringt“, sagt Olaf Borbor. Beide Unternehmen vereinen Innovation und Moderne im ländlichen Raum sowie den Ansatz, stabile, regionale und überregionale Ökosysteme für grünen Wasserstoff zu etablieren. Das sind wichtige Bausteine auf dem Weg hin zur Klimaneutralität bis 2045.

Im Rahmen der Zusammenarbeit konzentriert sich JET H2 Energy auf den Bau und den Betrieb von Wasserstofftankstellen und Partner EWE liefert grünen Wasserstoff. Diesen wird EWE aus erneuerbaren Energien selbst erzeugen – zunächst in kleineren Wasserstofferzeugungsanlagen, beispielweise in Cuxhaven und Bremen – und für JET H2 Energy in Wasserstoff-Trailern bereitstellen. Perspektivisch will EWE den grünen Wasserstoff im Kraftwerksmaßstab herstellen, beispielsweise in einer geplanten 320-Megawatt-Elektrolyseanlage im Ostfriesischen Emden. Die EU-Fördergenehmigung für den Bau des Großprojektes steht allerdings noch aus, ebenso wie für die Errichtung einer Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur, um den Energieträger zu den Tankstellen transportieren zu können.

In der EWE-JET H2 Energy-Zusammenarbeit ist ab 2023 zunächst der Bau von vier Wasserstoff-Tankstellen in Brake, Cuxhaven, Leer und Schortens geplant. Diese sollen im Rahmen des HyPerformer-Projekts „Hyways for Future“ (https://www.hy.land/hyperformer-hyways-for-future/) und als Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert werden.

Den Bau der Wasserstoff-Tankstelle in Schortens hatte EWE ursprünglich im Projekt „HyFri“ in Kooperation mit dem Landkreis Friesland, dem ÖPNV-Unternehmen DB Regio und Friesen Elektra beabsichtigt. Mit seiner Kernkompetenz Tankstellenbau und -betrieb wird JET H2 Energy dieses Vorhaben in Friesland unterstützen.

Technologieoffene Elektromobilität im Fokus

Insgesamt hat JET H2 Energy den Aufbau und Betrieb von etwa 200 öffentlichen Wasserstofftankstellen in Deutschland geplant. Dabei setzt das Joint Venture der britischen Phillips 66 Ltd. und der schweizerischen H2 Energy Europe AG auf enge Partnerschaften mit regionalen Akteuren, um Wasserstoff als wesentlichen Energieträger im Mobilitätssektor zu etablieren. „Wir sind fest davon überzeugt, dass der Aufbau regionaler Wasserstoff-Ökosysteme zum Gelingen der Verkehrswende beiträgt. Gerade im ländlichen Raum, wo Busunternehmen und Speditionen, Abfallbetriebe oder auch Feuerwehren unterwegs sind, braucht es verfügbaren grünen Kraftstoff. Und dafür setzen wir uns ein“, sagt Olaf Borbor. Das ist auch ein Ziel des Energiedienstleisters EWE. Für die klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum im Nordwesten macht sich das Unternehmen seit vielen Jahren stark und baut beispielsweise eine Ladesäuleninfrastruktur für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge auf. Diese Form der Elektromobilität ist besonders für den individuellen Personenverkehr geeignet. Auf langen Strecken und im Schwerlastverkehr können mit Wasserstoff angetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge punkten. Da diese mit einem Elektromotor angetrieben werden, der Strom dafür allerdings unter Einsatz von Wasserstoff in einer Brennstoffzelle erzeugt wird, zählt auch der Wasserstoffantrieb zur Elektromobilität.

Kontakt
Michael Graß (NOW GmbH)
Manager Presse und Publikationen Kommunikation HyLand
michael.grass@now-gmbh.de

HyBayern – Grüne Wasserstoffmodellregion

Aufbau eines geschlossenen Kreislaufs aus grüner H2 Erzeugung, -verteilung und -nutzung
Landkreis Landshut, Ebersberg, München
Projektvolumen
42 Mio. Euro
Laufzeit
2020-2025
Durch die Nutzung des grünen Wasserstoffs als Kraftstoff für den Betrieb von 35 neuen Brennstoff­zellen- Bussen, 30 Pkw, Flurförder­zeugen und dem geplanten Wasserstoff-Technologie-Anwender­zentrum werden jährlich bis zu 4.500 Tonnen CO2 Tonnen CO2 eingespart.