HyExperts-Projektpartner präsentieren Bestandsaufnahme und regionale Potenziale in Südostniedersachsen

Mit dem HyPerformer-Projekt HyWays for Future verfolgt ein Konsortium von Partnern aus Industrie und Politik das Ziel, grünen Wasserstoff im Nordwesten für den Mobilitätssektor zu etablieren. Im Jahr 2019 hatte das BMDV den HyLand Wettbewerb ausgerufen und HyWays for Future als eine von drei HyPerformer Regionen in Deutschland gefördert.

In den letzten drei Jahren kamen die Akteure im so genannten Innovationscluster zum Erfahrungsaustausch bezüglich laufender und geplanter Projekte in vier verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen. Zum vorerst letzten Netzwerktreffen des Clusters trafen sich rund 70 Akteure Ende November in Oldenburg und ließen die letzten drei Jahre Revue passieren. Unter der Moderation von Nicola Illing, Geschäftsführerin der Metropolregion Nordwest, gab es spannende Beiträge von Alexander Gehling, Programm Manager Wasserstoff und Brennstoffzelle bei der NOW GmbH und Eva Stede und Tobias Moldenhauer von der EWE.

Dabei gab Eva Stede von der EWE GASSPEICHER GmbH einen Einblick in die Aktivitäten der letzten drei Jahre HyWays for Future und die Bedeutung des Innovationsclusters. Sie stellte heraus, dass das HyWays for Future-Spektrum von der Wasserstofferzeugung über seine Verwendung in Wasserstofftankstellen und deren Nutzung durch entsprechende Busse und Müllsammelfahrzeuge bis hin zu maritimen Anwendungen reicht. „Das Netzwerk diente den regionalen Akteuren in den Jahren als Plattform zum Austausch, gab Informationen zu Anwendungen, Förderungen und Erfahrungsberichten und bot den Akteuren stets die Möglichkeit konkrete Umsetzungen zu besichtigen“, so Stede.

In seinem Ausblick zum Wasserstoffhochlauf in Nordwestdeutschland stellte Tobias Moldenhauer, Leiter des Bereichs Wasserstoff bei EWE, heraus, dass EWE dabei die gesamte Wertschöpfungskette im Blick hat. „Diese reicht von der Erzeugung über den Transport, die Speicherung bis hin zur Wasserstoffanwendung – eben auch im mobilen Bereich“, so Moldenhauer.

Mit Blick auf den Erfolg des Netzwerks in der Metropolregion Nordwest stellte Roland Hentschel, Vorstandsvorsitzender vom Oldenburger Energiecluster (OLEC), heraus, dass das Innovationscluster sich zwar zum vorerst letzten Mal getroffen habe, die drei Jahre aber eines deutlich gemacht hätten: „Der Austausch in diesem Netzwerk war für alle Beteiligten stets erkenntnisreich und deshalb sehr wertvoll. Vor dem Hintergrund muss das Netzwerken in ähnlicher Weise weitergehen. Es ist wichtig, die jetzt folgende Phase des Markthochlaufs der Wasserstoff-Mobilität im Nordwesten, die mit vielen Fragen etwa zur Betriebsführung inkl. Wartung, Finanzierung, Mitarbeiter-Weiterqualifizierung verbunden ist, mit einer Austauschplattform zu begleiten“

Insgesamt sind in der Modellregion Nordwest im Projekt HyWays for Future rund 270 Akteure in vier thematischen Arbeitsgruppen aktiv: Kommunale Fahrzeuge und ÖPNV, Gütertransport und Logistik, Maritime Anwendungen und Hafenlogistik sowie Infrastruktur und Wasserstoffbereitstellung.

Hintergrund

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat 2019 den Ideenwettbewerb „HyLand-Wasserstoffregionen in Deutschland“ initiiert, um damit Kommunen und Regionen in Deutschland für das Thema Wasserstoff zu sensibilisieren und zu motivieren, Wasserstoffkonzepte zu entwickeln oder auch konkrete Wasserstoffprojekte umzusetzen. Dafür stellte das BMVI in den drei Kategorien HyStarter, HyExpert und HyPerformer Fördergelder zur Verfügung. Das Projekt HyWays for Future wurde als eine von drei HyPerformer Regionen in Deutschland bewilligt.

In HyPerformer-Regionen haben sich bereits erste Wasserstoffnetzwerke, Infrastrukturen und Projekte etabliert. Die HyPerformer-Förderung richtet sich daher an regionale Projektkonsortien, die bereits über Feinkonzepte zum Einsatz von Wasserstofftechnologien verfügen und nun einen Rollout der Technologie anstreben. In der ersten HyLand-Phase wurden aus sechs Bewerbungen drei Gewinner-Regionen ausgewählt, darunter auch HyWays for Future. Sie erhielten jeweils 20 Millionen Euro in Form von Investitionszuschüssen zur Umsetzung bereits bestehender regionaler Konzepte.

Mit dem Projekt Hyways for Future will das Konsortium mit rund 90 Partnern aus Industrie und Politik den Markthochlauf von regenerativ erzeugtem Wasserstoff im Nordwesten vorantreiben. Ziel ist es, langfristig klimafreundlichen Wasserstoff in der Metropolregion Nordwest in den Bereichen Industrie, Energieversorgung und Verkehr zu etablieren. Das Projekt fokussiert dabei den Aufbau einer mobilitätsbasierten Nachfrage durch Wasserstofftankstellen und die Anschaffung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie die emissionslose, hocheffiziente Erzeugung von grünem Wasserstoff an Industrie- und Speicherstandorten.